Ein Thema, das uns ja immer wieder beschäftigt, ist die permanent weiter steigende Informations- und Datenflut. Clay Shirky hat dazu gerade auf der Web 2.0 Expo (New York) einen interessanten Vortrag gehalten, in dem er das Problem nicht in der Menge der Daten, sondern in unseren inadäquaten Filterfunktionen sieht. Wie immer sehr aufschlussreich, allerdings bietet er keine Lösungen.
Aber dass muss der Professor auch gar nicht. Da sind nämlich schon andere am Werk, etwa Hewlett Packard. Bei HP hat man (unschwer) gesehen, dass nicht nur im Web die Datenmenge ständig wächst, sondern auch auf den Servern der Unternehmen und deshalb ein neues Geschäftsfeld („Information Management Digital Hub Beta“) aufgebaut.
Robert Scoble hat dazu ein Interview mit Robin Purohit, General Manager of Information Management bei HP geführt. Demnach bietet HP aktuell Lösungen an, mit denen insbesondere sehr große Unternehmen ihre Datenbestände, etwa alle E-Mails, auf bestimmte Inhalte durchsuchen lassen können. Zugleich wird dabei ein als relevant eingestufter Pool von Daten sicher abgespeichert, damit Elemente daraus nicht mehr gelöscht oder verändert werden können.
Anwendbar ist das derzeit nur für rechtliche Fragen, das Risikomanagement oder die Konzernsicherheit. In Zukunft will man bei HP mit Produkten aus diesem Bereich aber auch „produktive“ Prozesse unterstützen können und entwickelt dazu weitere Software u. a. auf semantischer Basis.
Wo es um die Suche in und nach Dokumenten geht, ist natürlich auch Google nicht weit: Der Suchgigant bietet ebenfalls Produkte für die interne Suche an und bringt sich dazu immer wieder mal in Erinnerung. Allerdings ist so eine Suchfunktion nicht immer der Weisheit letzter Schluss, wie Dan Woods treffend beschreibt: Denn was im Web sehr gut funktioniert, weil da Google’s PageRank ordnend wirkt, trifft auf den Servern der Unternehmen auf reichlich andere Verhältnisse.
Wer mit den Angeboten von HP oder Google nicht weiterkommt, kann sich auch mal die Lösungen einer kleinen deutschen Firma ansehen: EasyBrowse bietet Produkte zur Suche von Dokumenten an, die auf semantischer Software basieren und etwa in großen Verlagen lange schon erfolgreich eingesetzt werden. Und das unterstreicht die Aussage von Clay Shirky, denn es kommt tatsächlich auf die richtigen (semantischen) Filter an, um in einer sehr großen Datenmenge zuverlässig die richtigen Dateien zu finden.
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